Wem es im Lillachtal zu voll ist sollte sich mal die Sinterterrassen am Eggerbach anschauen. Diese sind zwar eine Nummer kleiner, fühlen sich aber noch wie ein Geheimtipp an. Unsere Runde führt bis zur Quelle des Eggerbachs und über einen Abstecher zu den romantischen Wacholderhängen zurück zum Ausgangsort Tiefenstürmig.
1:36 h
*
6,27 km
180 m
* Reine Wanderzeit. Wir benötigen natürlich immer viel mehr Zeit (z.B. zum Staunen, Genießen, Dokumentieren)
Los ging unsere Tour auf dem kleinen Wanderparkplatz in der Nähe der Kirche von Tiefenstürmig.
Durch das Örtchen fließt der Eggerbach, der uns plätschernd begrüßte.
Auch der Wanderweg aus dem Ort hinaus führte direkt am Bach entlang.
Schon bei der ersten kleinen Wegsteigung sahen wir die Sinterterrassen.
Sinterterrassen
Sinter ist eine mineralische Ablagerung, die sich in fließenden Gewässern bilden kann. Hier im Eggerbach gibt es besonders schöne Sinterterrassen, die als Naturdenkmal geschützt sind.
Hunderte von kleinen und großen Becken haben sich hier gebildet...
...und gerade im Frühjahr führt das fließende Wasser...
...ein rauschendes Schauspiel auf.
Durch in den Bach fallendes Holz bilden sich stets neue Wasserläufe.
Hindernisse
Nachdem wir die Sinterterrassen bestaunt hatten, mussten wir einige Hindernisse überwinden, um auf unserem Weg weiterzukommen.
Zuerst galt es, den Eggerbach zu überqueren. Das war gar nicht so leicht, weil es viel geregnet hatte und die wackligen Steine überschwemmt waren.
Mit nassen Füßen ging's dann weiter auf feuchten Wanderwegen...
...bis zur Eggerbachquelle, wo gleich der ganze Weg unter Wasser stand. Im Hochsommer sieht es hier bestimmt anders aus!
Immerhin wussten wir, dass es oberhalb der Quelle trockener werden würde...
...denn der Weg bog nun in den Wald ab. Den Hügel hinauf warteten bereits die nächsten Hindernisse: Überreste von Forstarbeiten.
Durch Wald und Wiese
Auf der Höhe ging es erstmal durch eine Baumplantage.
Wie die Streichhölzer stehen hier die Bäume.
Aber schon nach kurzer Wegstrecke kamen wir über einige schöne Lichtungen...
...und konnten sogar den ein oder anderen Ausblick genießen.
Und dann holte uns das viele Regenwasser doch noch ein!
Wacholderhänge
Beim Abstieg nach Tiefenstürmig durchquerten wir schließlich eine sehr schöne Landschaft.
Die Wacholderhänge bei Tiefenstürmig sind eine Kulturlandschaft, die durch jahrhundertelange Schafbeweidung entstanden ist.
Auch heute noch werden Schafe (meist zweimal im Jahr) hierher geführt, damit die Hänge nicht zuwachsen.
Wacholder-Arten sind immergrüne Sträucher und Bäume, die vorwiegend auf der Nordhalbkugel der Erde vorkommen. Man geht davon aus, dass es um die 70 Arten gibt.
Baumriese
Als letztes Highlight unserer Wanderung durften wir noch eine 1000-jährige Linde bestaunen.
Dieses Naturdenkmal erinnerte uns ein wenig an die "Whomping Willow" aus den Harry Potter Filmen.
Der große Baum war noch im Winterschlaf, als wir vorbeikamen, aber im Frühling werden hier sicher neue Triebe sprießen.
Zurück in Tiefenstürmig
Kurz nach Besuch der mächtigen Linde führte der Weg schon zurück nach Tiefenstürmig.
Unser Fazit
Bewertung
4.3
/ 5
Schöne kleine Rundwanderung in einem ruhigen Tal. Die Sinterstufen sind weniger besucht als die im Lillachtal und fühlen sich (noch) wie ein Geheimtipp an. Die Wege sind eigentlich gut begehbar bis auf zwei Stellen an welchen die Füße nass werden können – wenn es weniger geregnet hat sind diese Stellen bestimmt leichter machbar. Forstarbeiten haben einen weiteren kleinen Wegabschnitt abenteuerlich gemacht. Zwischen den Highlights zieht es sich ein wenig hin. Deshalb kam es zu Punktabzügen ;-)
Wem es im Lillachtal zu voll ist sollte sich mal die Sinterterrassen am Eggerbach anschauen. Diese sind zwar eine Nummer kleiner, fühlen sich aber noch wie ein Geheimtipp an. Unsere Runde führt bis zur Quelle des Eggerbachs und über einen Abstecher zu den romantischen Wacholderhängen zurück zum Ausgangsort Tiefenstürmig.
